Teil 1: Die Region Franken ist nicht eindeutig definiert. Neben den bayerischen Regierungsbezirken Unterfranken (Würzburg), Mittelfranken (Nürnberg) und Oberfranken (Bayreuth) gehören auch Gebiete im nordwestlichen Baden-Württemberg, im östlichen Hessen und im südlichen Thüringen zum Frankenland. So trägt die Frankenbahn ihren Namen zu Recht, denn die Strecke führt zunächst durch das bayerische Unterfranken, dann durch das badische Tauberfranken und selbst der nordwürttembergische Landkreis Heilbronn zählt teilweise noch zu Franken.

Die Frankenbahn wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts in mehreren Teilabschnitten erbaut. Der früheste Abschnitt, die damalige württembergische Nordbahn, verband schon 1850 Heilbronn mit Stuttgart sowie über die Ost- und Südbahn mit Friedrichshafen am Bodensee. 1866 stellte das Großherzogtum Baden die badische Odenwaldbahn von Heidelberg über Meckesheim, Mosbach, Osterburken und Lauda nach Würzburg fertig. Das noch fehlende Verbindungsstück zwischen Heilbronn und Osterburken wurde schließlich 1869 eröffnet.

Die Frankenbahn ist seit 1975 durchgehend elektrifiziert und zweigleisig, bis auf ein eingleisiges Nadelöhr zwischen Möckmühl und Züttlingen. Bis Anfang der 1990er Jahre verkehrten auf der Frankenbahn Fernzüge, da die Strecke die kürzeste Verbindung von Stuttgart nach Norddeutschland ist. Durch den kurvenreichen Verlauf entlang der Flüsse, unter anderem Jagst, Neckar und Enz, sind jedoch keine hohen Fahrgeschwindigkeiten möglich, wodurch die Frankenbahn mit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart im Jahre 1991 an Bedeutung verlor. So fahren auf der Frankenbahn nur noch RE-Züge der DB als Zubringer zu den ICE-Knoten Stuttgart und Würzburg sowie auf einzelnen Abschnitten RB-Züge und Stadtbahnen. 2019 geht der durchgehende Zugbetrieb zwischen Würzburg und Stuttgart auf das britische Unternehmen Go Ahead über.

Teil 2: Heilbronn - Stuttgart