Baden-Württemberg für Bahnfans

Ein Reiseführer für Fahrten mit dem Zug

665.5 Elsenztalbahn (Teil 2) | Meckesheim - Sinsheim - Bad Friedrichshall und Eppingen

Die Elsenztalbahn verdankt ihren Namen dem 53 km langen Fluss Elsenz, einem linken Nebenfluss des Neckars. Die Elsenz entspringt in Elsenz, einem Teilort von Eppingen, und mündet in Neckargemünd, etwa 12 km östlich von Heidelberg, in den Neckar. Die Bahnstrecke durchquert zunächst den südlich des Neckars gelegenen Kleinen Odenwald und anschließend die Hügellandschaft des Kraichgaus.

Teil 2: Der Zweig nach Sinsheim und Bad Rappenau ging 1868 in Betrieb, die Verlängerung nach Bad Friedrichshall-Jagstfeld, wo die Elsenztalbahn wieder den Neckar erreicht, folgte ein Jahr später. In Jagstfeld besteht Anschluss an die Frankenbahn (KBS 780) nach Heilbronn und Stuttgart. In Sinsheim-Steinsfurt zweigt eine weitere Nebenbahn nach Eppingen ab, die 1900 eröffnet wurde.

Die Elsenztalbahn ist ab Meckesheim nur eingleisig. Mit der Erweiterung der S-Bahn Rhein-Neckar bis Eppingen (S5) im Jahre 2009 wurde die Gesamtstrecke elektrifiziert und für den S-Bahn-Betrieb ausgebaut.

 

 

665.1-2 Neckartalbahn (Teil 2) | Neckarelz - Bad Friedrichshall

Teil 1: Heidelberg - Eberbach - Neckarelz

Teil 2: Die Neckartalbahn verläuft zunächst weiterhin rechts des Neckars durch die schöne Landschaft des Kleinen Odenwaldes. Bei Gundelsheim verlässt sie den badischen Landesteil und erreicht den Landkreis Heilbronn und somit Nordwürttemberg. In Bad Friedrichshall Hbf (früher Bad Friedrichshall-Jagstfeld) geht die Neckartalbahn in die von Würzburg kommende Frankenbahn (KBS 780) nach Heilbronn und Stuttgart über.

 

 

783 Hohenlohebahn | Heilbronn - Schwäbisch Hall - Crailsheim

Die Hohenlohebahn ist die östliche Fortsetzung der Kraichgaubahn. Die Strecke wurde 1862 von Heilbronn bis Schwäbisch Hall und 1867 bis Crailsheim in Betrieb genommen. Bis 1890 wurde sie aus militärischen Gründen zweigleisig ausgebaut. Vor dem ersten Weltkrieg verkehrte auf dieser Strecke sogar ein Luxuszug, der Paris-Karlsbad-Express, heute spielt sie dagegen nur noch die Rolle einer Nebenbahn. Der Abschnitt zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental ist bisher nicht elektrifiziert, weshalb von der DB Regionalgesellschaft Westfrankenbahn Dieseltriebwagen der Baureihen 628 und 642 als RE und RB eingesetzt werden.

Der erste Abschnitt von Heilbronn bis Öhringen-Cappel wird auch von den Zweisystem-Stadtbahnwagen der AVG Karlsruhe bedient (KBS 710.4). Die Linie S4 kommt über die Kraichgaubahn aus Richtung Karlsruhe und zweigt kurz vor dem Heilbronner Hauptbahnhof auf eine Innenstadtstrecke ab. Als Straßenbahn durchquert sie Heilbronn vom Bahnhofsvorplatz (Willy-Brandt-Platz) bis zum Pfühlpark, wo sie über eine Rampe wieder die Hohenlohebahn erreicht. Die Elektrifizierungslücke zwischen Öhringen-Cappel und Schwäbisch Hall-Hessental soll bis 2025 geschlossen werden, was eine Verlängerung der Stadtbahnlinie über Öhringen-Cappel hinaus ermöglichen würde. 

Die Hohenlohebahn verläuft nach dem Weinsberger Tunnel am nördlichen Rande des Tals der Sulm (auch Weinsberger Tal genannt) und anschließend über die Hohenloher Ebene, die so eben nicht ist, da sie von zahlreichen Flussläufen durchschnitten wird. Vor Schwäbisch Hall senkt sich die Hohenlohebahn hinab in das Tal des Kochers. In Schwäbisch Hall-Hessental mündet die Murrbahn Stuttgart – Backnang – Crailsheim (- Nürnberg) (KBS 785) ein. Auf der restlichen Strecke nach Crailsheim wurden einige Bahnhöfe stillgelegt, so dass in diesem Abschnitt nur noch in Eckartshausen-Ilshofen ein Halt besteht.

Zwischen Heilbronn und Öhringen-Cappel verkehren die Stadtbahnen der Linie S4 alle 30 Minuten (mit Verdichtungen), hinzu kommen bis Weinsberg Stadtbahn-Eilzüge aus Karlsruhe. Die RE-Züge Heilbronn - Crailsheim fahren im Zwei-Stunden-Takt, wobei durch Regionalbahnen zwischen Öhringen und Schwäbisch Hall-Hessental tagsüber ein Stundentakt entsteht (mit Anschluss an den RE aus Stuttgart nach Crailsheim und Nürnberg). Ab 2019 sollen die RB-Züge bis Heilbronn durchgebunden werden.

 

 

780 Frankenbahn (Teil 1) | Würzburg - Lauda - Osterburken - Heilbronn

Teil 1: Die Region Franken ist nicht eindeutig definiert. Neben den bayerischen Regierungsbezirken Unterfranken (Würzburg), Mittelfranken (Nürnberg) und Oberfranken (Bayreuth) gehören auch Gebiete im nordwestlichen Baden-Württemberg, im östlichen Hessen und im südlichen Thüringen zum Frankenland. So trägt die Frankenbahn ihren Namen zu Recht, denn die Strecke führt zunächst durch das bayerische Unterfranken, dann durch das badische Tauberfranken und selbst der nordwürttembergische Landkreis Heilbronn zählt teilweise noch zu Franken.

Die Frankenbahn wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts in mehreren Teilabschnitten erbaut. Der früheste Abschnitt, die damalige württembergische Nordbahn, verband schon 1850 Heilbronn mit Stuttgart sowie über die Ost- und Südbahn mit Friedrichshafen am Bodensee. 1866 stellte das Großherzogtum Baden die badische Odenwaldbahn von Heidelberg über Meckesheim, Mosbach, Osterburken und Lauda nach Würzburg fertig. Das noch fehlende Verbindungsstück zwischen Heilbronn und Osterburken wurde schließlich 1869 eröffnet.

Die Frankenbahn ist seit 1975 durchgehend elektrifiziert und zweigleisig, bis auf ein eingleisiges Nadelöhr zwischen Möckmühl und Züttlingen. Bis Anfang der 1990er Jahre verkehrten auf der Frankenbahn Fernzüge, da die Strecke die kürzeste Verbindung von Stuttgart nach Norddeutschland ist. Durch den kurvenreichen Verlauf entlang der Flüsse, unter anderem Jagst, Neckar und Enz, sind jedoch keine hohen Fahrgeschwindigkeiten möglich, wodurch die Frankenbahn mit der Eröffnung der Schnellfahrstrecke Mannheim - Stuttgart im Jahre 1991 an Bedeutung verlor. So fahren auf der Frankenbahn nur noch RE-Züge der DB als Zubringer zu den ICE-Knoten Stuttgart und Würzburg sowie auf einzelnen Abschnitten RB-Züge und Stadtbahnen. 2019 geht der durchgehende Zugbetrieb zwischen Würzburg und Stuttgart auf das britische Unternehmen Go Ahead über.

Teil 2: Heilbronn - Stuttgart

 

757 Brenztalbahn | Aalen - Heidenheim - Ulm

Selbst Rom wurde nicht an einem Tag erbaut - Beitrag folgt.

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